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Wolfgang Brückel „Best Referee“ auf der Poomsae WM 2012

best referee 2012Unser Cheftrainer und TUBW-Präsident Wolfgang Brückel wurde auf der Poomse Weltmeisterschaft in Tunja/Kolumbien als „Best Referee“ geehrt. Dies ist eine verdiente Anerkennung für seine langjährige Tätigkeit als Kampfrichter und seine kontinuierliche Weiterbildung auf diesem Gebiet.

Lesen Sie hier sein Interview von Taekwondo Aktuell:

TUBW-Präsident Wolfgang Brückel war erneut Kampfrichter bei den Poomsae-Weltmeisterschaften, die Ende 2012 in Tunja/Kolumbien stattfanden. Dort wurde er von der World Taekwondo Federation (WTF) zum „Best Referee“ des Turniers gekürt. Wir sprachen mit dem langjährig erfahrenen Poomsae-Kampfrichter.

TA: Herr Brückel, bei den Weltmeisterschaften 2012 stand eine Reihe von Neuerungen an. So fanden zum Beispiel erstmals auch Wettbewerbe im so genannten Free Style statt. Wie war hier Ihre Erfahrung als Kampfrichter?

Wolfgang Brückel: Ich war Vorsitzender des Kampfrichterteams, das die freien Formen bewertete und außerdem Vorsitzender des Kampfgerichts 2 für die „normalen“ Wettbewerbe. Die für den Free Style zuständigen Kampfrichter erhielten ein zweitägige spezielle Schulung vor dem Turnier. Die Bewertung dieser Wettbewerbe erwies sich als sehr anspruchsvoll und dementsprechend stark waren wir als Kampfrichter gefordert.

TA: Was machte die Bewertung so schwierig?

Wolfgang Brückel: Es gab sehr viele Details zu beachten. Das fing schon bei der Länge der freien Form an, die mindestens 60 und höchstens 90 Sekunden betragen musste. Bestimmte Techniken mussten in die Form integriert sein, die Höhe der Sprungkicks spielte eine Rolle. Die Anzahl der Kicks im Sprung, Die Gradzahl der Drehkicks bis 360 Grad, 540 und über 720 Grad Drehung. Die Wettkampf-Kicks nach dem ansteppen ( Number of Consecutive Kicks, Sowie die Akrobatik die mit einem TKD Kick abgeschlossen werden musste. Die Qualität der Kicks und Handtechniken musste ebenso beachtet werden wie das Zusammenspiel von Fuß- und Handaktionen. Auch der Rhythmus und die Harmonie von Form und Musik waren wichtig. Uns Kampfrichtern forderte das höchste Konzentration ab – wir durften wirklich keine Sekunde das Auge von der Kampffläche wenden, um nichts zu versäumen.

TA: Gab es auch Änderungen oder Überraschungen bei den Taegeuk und den Poomsae Formen?

Wolfgang Brückel: Abgesehen von kleineren Details waren die Neuerungen hier überschaubar.

TA: Kolumbien als Austragungsort war eine unbekannte Größe. Wie waren Sie mit der Organisation zufrieden?

Wolfgang Brückel: Hier war ich sehr positiv überrascht. Einziges Manko war der wirklich chaotisch organisierte Shuttle-Service vom Flughafen zum Hotel. In Tunja selbst lief dann alles vorzüglich. Das Hotel war sehr ordentlich, die Halle offensichtlich neu renoviert. Schön war, dass viel Publikum in der Halle war – und das, obwohl die Ausrichter Eintritt verlangten. Gewöhnungsbedürftig war die ständige Präsenz von zum Teil schwer bewaffneten Militär- und Polizeikräften.

TA: Am letzten Tag der WM wurden Sie von der WTF mit der Auszeichnung „Best Referee“ geehrt. Haben Sie damit gerechnet?

Wolfgang Brückel: Referee-Chairman Ki-Young Jeong hat mich schon am Vormittag des letzten Wettkampftages „vorgewarnt“, deshalb wusste ich, was auf mich zukam. Für mich war es natürlich eine große Ehre, im Rahmen der Abschlusszeremonie vorgestellt und mit einer Plakette ausgezeichnet zu werden. Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit von der WTF honoriert wurde und dass ich den deutschen Taekwondo-Sport auch auf Kampfrichterebene würdig vertreten habe.

TA: Herzlichen Glückwunsch zu der Auszeichnung durch die WTF – und weiterhin viel Erfolg und Freude bei Ihrer Kampfrichtertätigkeit.

Quelle: Taekwondo Aktuell, 37. Jahrgang, Januar 2013, Nr. 1